Pizzaparty

Der Moment als sich Jerzy und Judith endgültig voneinander verabschieden mussten, war für beide hart. Judith weinte. Jerzy weinte auch, straffte sich dann, schaute Judith an und sagte: „Vergesst mich nicht. Aber habt Spaß, macht Pizzaparty.“

Ein typischer Jerzy-Satz. So war Jerzy Gross: Er wich den Schrecken seiner Vergangenheit, den Schatten des Lebens nicht aus. Aber das war kein Grund, wie ein begossener Pudel durchs Leben zu gehen. Trotz – oder vielleicht gerade deswegen – wollte er das Leben genießen. Es feiern.

Vergesst mich nicht. Aber habt Spaß!

Warum also nicht diesen Satz als Motto für unsere Erinnerungsarbeit wählen? Und warum dann nicht gleich Pizzapartys für Jerzy organisieren? Zumal Spenden sammeln, erst recht bei Jugendlichen, immer so eine Sache ist. Geld für einen Besuch einer Pizzeria aber haben die meisten. Warum stattdessen nicht ein paar Freunde einladen, eine Pizza backen, ein Sparschwein aufstellen und jeder gibt das, was ein Besuch beim Italiener kostet? Bei fünf Gästen sind das schon 50 Euro.
Das können auch SchülerInnen tun, insbesondere die SchülerInnen, die das Privileg hatten, Jerzy zuhören zu dürfen. LehrerInnen, PfarrerInnen, Pfadfinder und Firmkatecheten können Jugendlichen dabei helfen und sie ermutigen.

Wer eine besondere Pizzaparty macht, kann sich an Judith wenden. Oder an Angela Krumpen. Wenn es machbar sein sollte, kommen die beiden dazu. Dann wird das Erzählen sicher leichter und der Spaß größer.

Wer sich dem Freundeskreis anschließen möchte, damit das weiterzerzählen gelingt (Veranstaltungen machen, einen Gedenkort in Köln schaffen, vielleicht ein Urnengrab kaufen): Herzlich willkommen!